1、ICS 03.080.10; 75.100 VDI-RICHTLINIEN Dezember 1995VEREINDEUTSCHERINGENIEUREInstandhaltungHandhabung von Schmierstoffen im BetriebAufgaben und OrganisationVDI 2897MaintenanceApplication of lubricants in plantsObjectives and OrganisationInhalt SeiteVorbemerkung 21 Geltungsbereich 22 Der Schmierdienst
2、 im Rahmen der Instandhaltung 32.1 Eingliederung in die Untemehmensorganisation 32.2 Organisation des Schmierdienstes 33 Schmierung (Begriff) 53.1 Schmierstoffe 54 Auswahl und Beschaffung von Schmierstoffen 74.1 Auswahl 74.2 Beschaffung 75 Umgang mit Schmierstoffen im Betrieb 85.1 Lagerung und Verte
3、ilung 85.2 Handhabung 125.3 Pflege 155.4 Entsorgung 165.5 Physiologische Gesichtspunkte 186 Schmierverfahren 197 Tribotechnische Hinweise 19Weiterfhrende Literatur 20VDI-Gesellschaft Produktionstechnik (ADB)Ausschu InstandhaltungVDI-Handbuch Betriebstechnik, Teil 4B974908A824A6748CAAAA99BAB349F63B2C
4、88DD9B0D2BF8368C461B1CCB65CD15BE74F0686BD19CFC1FA2DEF1929BEST BeuthStandardsCollection - Stand 2016-11- 2 - VDI 2897 Alle Rechte vorbehalten Verein Deutscher Ingenieure, Dsseldorf 1995VorbemerkungDiese VDI-Richtlinie soll dem Verantwortlichen frdie Instandhaltung (einschlielich des Schmierdienstes)
5、als Arbeitshilfe dienen. Er ist fr die fachgerechteund kostengnstige Versorgung der Maschinen mitSchmierstoffen sowie fr die umweltschonende Lagerung, Verteilung, Handhabung, Aufarbeitung und Entsorgung dieser Stoffe verantwortlich.Voraussetzung fr diese vielfltigen Aufgaben sindFachkenntnisse auf d
6、en Gebieten Tribologie (Reibung. Verschlei. Schmierung = Trennung der Reibflchen. Schmierstoffe = Trennmedien. Schmierungstechnik) und Umweltschutz.Je besser die gestellten Aufgaben gelst werden (aufgrund der Fachkenntnisse und einem Hchstma anVerantwortungsbewutsein gegenber der Umwelt),desto koste
7、ngnstiger wird dieser wichtige Teilbereichder Instandhaltung gemeistert werden.Die Richtlinie kann hierzu kein komplettes Nachschlagewerk sein. Sie kann lediglich Hinweise gebenauf die Organisationsgestaltung des Schmierdienstes,die Schmierstoffauswahl (Qualittsbestimmung nachDIN), die Schmierstoffp
8、rfung und auf die zu beachtenden Verordnungen ber den Umgang mit Schmierstoffen. Schlielich vermittelt sie in Stichworten einige Grundlagen zur Tribotechnik.Das umfangreiche Literaturverzeichnis gibt Auskunftber Fachliteratur (VDI-Richtlinien, DIN-Normen,gesetzliche Regelungen, Fachbcher) zur Erweit
9、erungund Vertiefung der erforderlichen Fachkenntnisse.Die laufenden Vernderungen im Bereich der gesetzlichen Regelungen sollten verfolgt werden.1 GeltungsbereichDie Richtlinie gilt fr den Umgang mit allen Schmierstoffen, also auch mit Hydrauliklen (Kraftbertragungsmedium und Schmierstoff fr feinstge
10、pateSteuerungselemente), Khlschmierstoffe (Khlungund Schmierung an der Schneidkante oder im Walzspalt, Hydraulikmedium) und alle sonstigen Betriebsstoffe“ auf lbasis, wie z.B. Isolierle, Wrmebertragungsflssigkeiten, Hrteflssigkeiten. Im folgendenwerden auch diese Produkte einheitlich mit der Bezeich
11、nung Schmierstoffe“ benannt.B974908A824A6748CAAAA99BAB349F63B2C88DD9B0D2BF8368C461B1CCB65CD15BE74F0686BD19CFC1FA2DEF1929BEST BeuthStandardsCollection - Stand 2016-11Alle Rechte vorbehalten Verein Deutscher Ingenieure, Dsseldorf 1995 VDI2897 -3-2 Der Schmierdienstim Rahmen der InstandhaltungZu den Ha
12、uptaufgaben der Instandhaltung gehrennach DIN 31051 Wartung“, Inspektion“ und Instandsetzung“. Die vom Schmierdienst durchzufhrenden Manahmen sind als Wartungs- bzw. Inspektionsarbeiten der Instandhaltung zuzuordnen.2.1 Eingliederung der Instandhaltungin die UnternehmensorganisationDie Einbindung de
13、r Instandhaltung (einschlielichdes Schmierdienstes) in das Informationsflusystemdes Unternehmens ermglicht eine effektive Auswertung der Erkenntnisse der Instandhaltung zur Optimierung von technischen Anlagen und Maschinen.Die Eingliederung der Instandhaltung in die Unternehmenshierarchie kann erfol
14、gen in- Linie,- Stab-Linie oder- Matrix.Die Organisationsformen finden je nach BetriebsgreAnwendung und treten auch betriebsbedingt in Mischform auf (siehe VDI 2895).2.2 Organisation des Schmierdienstes2.2.1 Grundstze fr die Instandhaltungsmanahme Schmierdienst“Die Organisation des Schmierdienstes s
15、oll sicherstellen, da der richtige Schmierstoff zur richtigen Zeit inausreichender Menge an die vorgesehene Schmierstelle gebracht wird. Vor Ort aufgetretene Mngel oderSchden an zu schmierenden Maschinenteilen undSchmiereinrichtungen mssen sofort gemeldet werden. (Die optimale Schmierung und tribote
16、chnischeBetreuung von Maschinen und Anlagen ist fr jedenBetrieb von groer wirtschaftlicher Bedeutung, weilsie die einwandfreie Funktion der Maschinen und dieMinimierung des Verschleies an aufeinander gleitenden oder abrollenden Maschinenteilen bewirkt.)Die Ablauforganisation der Instandhaltung plant
17、, regelt und steuert die Arbeiten unter Nutzung der Datenaus dem Informationssystem. Sie befat sich mit derrumlichen und zeitlichen Folge des Zusammenwirkens von- verfgbarem Fachpersonal,- zugeordneten Maschinen- und Anlagengruppensowie- den erforderlichen Werkzeugen und Betriebsstoffen.Das Ergebnis
18、 dieser Manahmen soll sein:- ein strungsfreier und verschleiarmer Betrieb vonMaschinen und Anlagen- eine den Betriebsnotwendigkeiten angepateAnzahl von Schmierstoffen- ein minimaler Zeitaufwand bei der Schmierstoffversorgung und Sichtkontrolle der Maschinen- eine einfache, bersichtliche und fachgere
19、chteLagerhaltung (Umweltschutz, Brandschutz) sowiefachgerechte Ausgabe und Transport der Schmierstoffe im Betrieb (saubere Behlter, schnelle Ausgabe, kurze Transportwege)- niedrige Lagerkosten bei fachgerechter Handhabung- kostengnstiger Einkauf durch grere Bestelleinheiten, bei fachgerechter Auswah
20、l der Schmierstoffe- fachgerechte, den Verordnungen entsprechendeEntsorgung.2.2.2 OrdnungssystemOhne eine systematische Einordnung (Gruppierung)ist es insbesondere bei komplexen Anlagen nicht mglich, die groe Anzahl von Baugruppen, Bauteilen,Anlagenteilen zu bersehen. Daher ist es zur eindeutigen un
21、d unverwechselbaren Benennung von- Bedienungs- und Wartungspersonal,- Maschinenteilen sowie- fertigungstechnischen und instandhaltungstechnischen Sachverhaltennotwendig, ein geeignetes System zu finden (sieheauch DIN 6763 und DIN 28004 Teil 4).Dieser Gesichtspunkt ist insbesondere beim EDV-Einsatz z
22、u bercksichtigen, wo Klassifizierung (Kennzeichnungssystem fr die Anlage) und Strukturierung(Gliederung bzw. Detaillierung bis zur Bauelementebene) sowie die Kenntnis der Einsatzfahigkeit vonFachpersonal Voraussetzung zur Programmierung vonDaten sind.2.2.2.1 Daten und ihre ZuordnungMan unterscheidet
23、 einmalig zu erfassende Stammdaten (die allerdings aktualisiert werden mssen) undlaufend zu erfassende Bewegungsdaten.Stammdaten sind z.B.:- Inventar-Nummer- Ident-Nummer des Instandhaltungsobjektes- Technische Daten, Schmierstoff-SpezifikationenB974908A824A6748CAAAA99BAB349F63B2C88DD9B0D2BF8368C461
24、B1CCB65CD15BE74F0686BD19CFC1FA2DEF1929BEST BeuthStandardsCollection - Stand 2016-11-4- VDI2897 Alle Rechte vorbehalten Verein Deutscher Ingenieure, Dsseldorf 1995- Wiederbeschaffungswert- Standort-(Anlagen-)Daten- Kostenstelle- Bezeichnung von Ersatzteilen- Nummer der Instandhaltungsobjekte, bei den
25、en dasErsatzteil Verwendung finden kann- Lagerort- Standardarbeitstexte- Inspektions-, Wartungs-, Schmier- und InstandsetzungsplneBewegungsdaten werden aus den laufenden bzw. rckgemeldeten Instandhaltungs-Aktivitten entnommen,z.B.:- Schadenbeschreibung- Verbrauchte Materialien (Ersatzteile, Schmiers
26、toffe)- Zeitaufwand des Instandhaltungspersonals- Maschinenausfallzeiten- Ausfhrungstermin- Folgekosten2.2.2.2 Nutzung der DatenDie Auswertung der laufend erfaten Bewegungsdatenbildet nach entsprechender Sortierung die Grundlagefr die Anlagenwirtschaft. Es lassen sich damit Unterlagen erstellen zur
27、Durchfhrung von z.B.:- Soll-Ist-Vergleichen (Kosten und Zeitaufwand)- Schwachstellenerkennung- Schadenanalyse- Ersatzteilbewirtschaftung, Schmierstoffbevorratung- Plandatenerstellung unterschiedlichster Anforderungen:! Kapazittsermittlung von IH-Werksttten! Bildung anlagenspezifischer Kennzahlen(sie
28、he auch VDI 2893)! Budgeterstellung! NeuinvestitionenDie einfachste und beste Auswertung der Daten bietetbei greren Datenmengen die elektronische Datenverarbeitung (EDV).2.2.2.3 Fachgerechter SchmierdienstDie Einfhrung und berwachung des Schmierdienstes mu ausschlielich von auf dem Gebiet der Tribo-
29、technik) geschulten Fachkrften innerhalb der Instandhaltung durchgefhrt werden. Dies ist auch imZusammenhang mit den in den Abschnitten 4 bis 6aufgefhrten Fakten notwendig.2.2.2.4 SchmierdienstkarteiZ-dateiGrundlage fr die planmige Durchfhrung desSchmierdienstes ist die Stammdatei, in der erfat sind
30、:- die zu schmierenden Maschinen, Anlagen undAggregate- die zu versorgenden Maschinenteile- Art und Anzahl der Schmierstellen(z.B. auch Art und Gre der Schmiemippel)- Sorten und Mengen der bentigten Schmierstoffe- Schmierungs- und Schmierstoffwechselintervalle- besonders zu beachtende Umweltprobleme
31、Smtliche Daten aus diesen Informationen knnenEDV-gerecht umgesetzt und in vorhandene Softwareintegriert werden. Zur Erstellung der Wartungsunterlagen werden herangezogen:- Betriebsanleitungen, Schmierstoffempfehlungenund Zeichnungen der Maschinenhersteller,- betriebsinteme Hinweise zur Sortenstandar
32、disierung,- Anweisungen des leitenden Fachpersonals zwecksEinordnung von Schmierstoffempfehlungen in diebetriebsinteme Sortenauswahl.2.2.2.5 Schmierplan (Arbeitsplan)Der Schmierplan ist ein Datentrger der Ablaufplanung im System Instandhaltung“. Mit diesem Planknnen die Arbeiten optimiert und die Ko
33、sten minimiert werden.Aufbau, Form und Handhabung der Schmierplnehngen von den organisatorischen Hilfsmitteln (Vervielfltigung, EDV) ab. Grundstzlich besteht einSchmierplan (Arbeitsplan) aus einem Kopfteil mit denStamm- und Auftragsdaten sowie dem danach folgenden beschreibenden Teil des organisator
34、ischen undtechnischen Ablaufs. (In der Richtlinie VDI 2890 istdie Erstellung von Wartungs- und Inspektionsplnenausfhrlich beschrieben.)Der Schmierplan (Arbeitsplan) wird dem Schmierauftrag (Wartungsauftrag) beigefgt.2.2.2.6 Schmierauftrag (Wartungsauftrag)Mit dem Schmierauftrag wird eine Organisatio
35、nseinheit mit der Durchfhrung der Wartungsmanahmebeauftragt. Er dient gleichzeitig zur Sammlung undWeitergabe von Informationen im Informationssystem des gesamten Unternehmens. Zur Ermittlung der ) Die Tribotechnik befat sich mit der Oberflchenbeschaffenheit, derkonstruktiven Gestaltung von Gleitlag
36、ern, Wlzlagern, Zahnflanken,Steuerungselementen der Hydraulik oder allen sonstigen Arten vonReibflchen und den erforderlichen Schmierstoffen (Trennmitteln)sowie deren Verteilung (Schmierverfahren).B974908A824A6748CAAAA99BAB349F63B2C88DD9B0D2BF8368C461B1CCB65CD15BE74F0686BD19CFC1FA2DEF1929BEST BeuthS
37、tandardsCollection - Stand 2016-11Alle Rechte vorbehalten Verein Deutscher Ingenieure, Dsseldorf 1995 VDI 2897 - 5 -Kosten mu der Arbeitsumfang ausreichend genau definiert sein. Folgende Daten soll der Schmier- bzw.Wartungsauftrag enthalten:- Auftrags-Nummer- Auftrags-Datum- Objekt-Benennung (Anlage
38、n-Nummer, InventarNummer, Standort-Nummer)- Auftragsbeschreibung, ggf Schadencodierung- Termine- Maschine- Maschinenteil- Art der Schmierung- Art der durchzufhrenden Arbeiten- Sonderarbeiten- Schmierstoffart- Schmierstoffmenge- Intervall der durchzufhrenden Arbeiten- Plan-/Istzeit fr die Durchfhrung
39、Wie oben ausgefhrt, ist es notwendig, da bereits beiAuftragserstellung die Stammdaten eingetragen werden. Hierzu gehren auch sicherheitstechnische Hinweise, wie sie z.B. die Gefahrstoffverordnung undauch andere Vorschriften verbindlich machen.Die fachgerechte Organisation ermglicht die exakteTerminp
40、lanung bei beliebigen Schmierungsintervalleneinschlielich der dazugehrigen Kontrolle.Ziele der Terminierung sind:- termin- und fachgerechte Durchfhrung aller Auftrge- anforderungsgerechte Verfgbarkeit der Produktionsanlagen- optimale Auslastung des Personals2.2.2.7 Vorteile bei EDV-UntersttzungDer S
41、chmierdienst kann mit unterschiedlichen Organisationsmitteln realisiert werden. In der Instandhaltungwird der Einsatz der EDV-Technik in zunehmendemUmfang blich. Gegenber anderen Organisationsmitteln lassen sich hierbei folgende Vorteile erkennen:- flexiblere Anpassungsmglichkeit der Arbeiten andas
42、aktuelle Betriebsgeschehen,- sofortiger berblick ber aktuelle und bevorstehende Arbeiten sowie vorhandene Materialbestnde,- flexiblere Handhabung von Datentrgem,- Langzeit-Personalplanung.3 SchmierungUnter Schmierung versteht man nach den Erkenntnissen der Tribologie die Einbringung einer bei gegebe
43、nen Betriebsbedingungen ausreichend tragfahigenTrennschicht zwischen aufeinander gleitenden oderabrollenden Flchen. Diese Trennschicht soll die Berhrung der miteinander korrespondierenden Oberflchen von Maschinenteilen mglichst verhindern, soda Verschlei an diesen Oberflchen weitgehend ausgeschlosse
44、n wird.Diesem Idealzustand kommt man beim Betrieb vonhydrostatisch geschmierten Gleitlagern am nchsten.Hier ergibt sich lediglich ein minimaler Energieverlustinfolge der Reibung zwischen den gegenlufig strmenden Trennmittelschichten, die an Lagerschale undLagerzapfen haften. Bei allen anderen Gleitl
45、agern istbeim Anfahren und Auslaufen mehr oder wenigerstarke und lang andauernde Berhrung der miteinander korrespondierenden Flchen aus strmungstechnischen Grnden nicht zu vermeiden. Stoartige Belastungen im Betrieb knnen ebenfalls zur kurzzeitigen Unterbrechung des Trennfilms (Schmierfilms)fhren.Be
46、i rollender Reibung (Wlzlager, Zahnflanken) werden sowohl der Schmierfilm als auch die elastischenMetalloberflchen bei Belastung deformiert. Manspricht hier von elasto-hydrodynamischer Schmierung(EHD-Schmierung). Im Endeffekt wirkt sich diesesSystem gnstig aus bezglich der Verschleiminderung, voraus
47、gesetzt, da die Dimensionierung von Lagern oder Getriebezhnen gem der zu erwartendenmechanischen Belastung im Betrieb richtig gewhltwurde. Eine weitere Voraussetzung fr das einwandfreie Funktionieren dieses Systems ist die angemessene Oberflchenbeschaffenheit (Hrte, Rauhigkeit)der aufeinander abroll
48、enden Flchen und die ausreichende Tragfhigkeit des Trennfilms (ausreichendeBetriebsviskositt des verwendeten Schmierls bzw.Grundls des Schmierfettes sowie gegebenenfalls dieWirksamkeit von EP-Zustzen oder Wirkstoffen zurMinderung der Oberflchenrauhigkeit).3.1 SchmierstoffeAls Trennmittel (Schmiersto
49、ff) knnen, je nach Verwendungszweck und gegebener Konstruktion, die unterschiedlichsten Materialien von Gas ber Flssigkeiten aller Art, plastischen Stoffen und sogar Festschmierstoffen angewendet werden.Im Maschinenbau werden im allgemeinen Mineralleund in zunehmendem Mae synthetische Schmierstoffeeinge
