1、 DEUTSCHE NORMSeptember 2006DIN 77800 ICS 03.080.30; 11.180.99 Qualittsanforderungen an Anbieter der Wohnform Betreutes Wohnen fr ltere Menschen“ Quality requirements for providers of “Assisted living for the elderly” Exigences de qualit poses aux socits proposant la formule de logement foyer-logeme
2、nt pour personnes ges Gesamtumfang 20 SeitenNormenausschuss Gebrauchstauglichkeit und Dienstleistungen (NAGD) im DIN DIN Deutsches Institut fr Normung e.V. .Jede Art der Vervielfltigung, auch auszugsweise, nur mitGenehmigung des DIN Deutsches Institut fr Normung e.V. , Berlin gestattet. Alleinverkau
3、f der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin Preisgruppe 11 www.din.de www.beuth.de !,kWk“9725272DIN 77800:2006-09 2 Inhalt Seite Vorwort .3 Einleitung3 1 Anwendungsbereich 3 2 Normative Verweisungen.3 3 Begriffe 4 4 Anforderungen5 4.1 Transparenz des Leistungsangebotes .5 4.1.1 Schriftliche I
4、nformationen .5 4.1.2 Mndliche Informationen .7 4.1.3 Prfkriterien fr die Transparenz des Leistungsangebotes 9 4.2 Dienstleistungen.9 4.2.1 Grundleistungen/Allgemeine Betreuungsleistungen9 4.2.2 Wahlleistungen/Weitergehende Betreuungsleistungen .13 4.3 Wohnangebot14 4.3.1 Standort und Wohnumfeld.14
5、4.3.2 Ausstattung der Wohnungen 14 4.3.3 Gemeinschaftseinrichtungen 15 4.4 Vertragsgestaltung .15 4.4.1 Allgemeine Anforderungen an die Vertragsgestaltung 15 4.4.2 Besondere Anforderungen an den Betreuungsvertrag 16 4.4.3 Kaufvertrge16 4.5 Qualittssichernde Manahmen .16 4.5.1 Bewohnerbefragung.16 4.
6、5.2 Beschwerdemanagement 20 DIN 77800:2006-09 3 Vorwort Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss 039-04-17 AA Betreutes Wohnen“ im Normenausschuss Gebrauchstauglichkeit und Dienstleistungen (NAGD) erarbeitet. ANMERKUNG In dieser Norm wird grundstzlich die mnnliche Bezeichnung verwendet; die weibliche F
7、orm ist stets eingeschlossen. Einleitung Betreutes Wohnen fr ltere Menschen hat in den 90er Jahren eine enorme Konjunktur erlebt und sich zur quantitativ bedeutendsten neuen Wohnform im Alter in Deutschland entwickelt. Es gibt andere Begriffe, wie z. B. Service-Wohnen, Begleitetes Wohnen. In dieser
8、Norm wird der Begriff Betreutes Wohnen verwandt, weil er am weitesten verbreitet ist. Auf dem Markt ist mittlerweile ein sehr differenziertes Angebot entstanden. Betreutes Wohnen ist jedoch kein gesetzlich eindeutig bestimmter Begriff. Es gibt kein spezielles Gesetz, das definiert, welche Standards
9、einzuhalten sind, wenn man eine Einrichtung des Betreuten Wohnens betreiben will, und es gibt auch keine spezielle Institution, die die Einhaltung von Qualittsstandards im Betreuten Wohnen fr ltere Menschen sicherstellt. Diese Situation hat dazu gefhrt, dass in der Vergangenheit verschiedene regiona
10、le Verfahren zur freiwilligen Qualittssicherung entwickelt wurden. Mit der Norm soll ein Instrument zur freiwilligen Qualittssicherung auf dem Markt des Betreuten Wohnens bereitgestellt werden. Die Norm definiert Mindestqualittsstandards, die fr Anbieter eine Orientierung schaffen, welche Leistungsa
11、ngebote sie vorhalten sollten, wenn sie Betreutes Wohnen anbieten wollen. Gleichzeitig soll fr die Verbraucher durch die Norm die Leistungstransparenz dieses Wohnangebotes verbessert werden. Dabei bezieht sich diese Norm ausschlielich auf Anlagen des Betreuten Wohnens fr ltere Menschen. Das Betreute
12、 Wohnen zu Hause“ kann Gegenstand einer eigenstndigen Norm werden. 1 Anwendungsbereich Diese Norm gilt fr Anbieter der Wohnform Betreutes Wohnen fr ltere Menschen“. Diese Norm gilt unabhngig von der Rechtsform des Eigentums der Immobilie und hieran begrndeter Nutzungsverhltnisse. 2 Normative Verweis
13、ungen Die folgenden zitierten Dokumente sind fr die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschlielich aller nderungen). DIN 18025-1, Barrie
14、refreie Wohnungen Teil 1: Wohnungen fr Rollstuhlbenutzer; Planungsgrundlagen DIN 18025-2, Barrierefreie Wohnungen Teil 2: Planungsgrundlagen DIN 77500, Markt- und Sozialforschungs-Dienstleistungen DIN EN 50134 (alle Teile), Alarmanlagen Personen-Hilferufanlagen DIN 77800:2006-09 4 3 Begriffe Fr die
15、Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe. 3.1 Betreutes Wohnen Leistungsprofil fr ltere Menschen, die in einer barrierefreien Wohnung und Wohnanlage leben, das Grundleistungen/allgemeine Betreuungsleistungen und Wahlleistungen/weitergehende Betreuungsleistungen umfasst ANMERKUNG Das
16、Leistungsprofil untersttzt eine selbststndige und selbstbestimmte Haushalts- und Lebensfhrung und die Einbindung in soziale Strukturen der Hausgemeinschaft und des Wohnumfeldes. Das Leistungsprofil des Betreu-ten Wohnens orientiert sich nicht am Heim. 3.2 Wohnanlage Gesamtheit von Auenanlage, horizo
17、ntaler und vertikaler Erschlieung, Gemeinschaftsrumen und Woh-nungen 3.3 Barrierefreiheit der Wohnanlage Eigenschaft einer Wohnanlage zur weitgehend gleichberechtigten, selbstbestimmten und gefahrlosen Nutzung durch alle Menschen in jedem Alter, mit unterschiedlichen Fhigkeiten sowie mit und ohne Be
18、hinderungen, wobei die Wohnungen eingeschrnkten geometrischen Anforderungen unterliegen und bedingt rollstuhlgerecht sind 3.4 Betreuungstrger Organisation/Anbieter, die/der mit dem Bewohner einen Betreuungsvertrag abschliet, und die Erbringung der Dienstleistung (Grundleistung/allgemeine Betreuungsl
19、eistung und Wahlleistung/weitergehende Betreuungs-leistung) sicherstellt 3.5 Betreuungsperson Person, die Betreuungsleistung in der Wohnanlage im Auftrag des Betreuungstrgers erbringt. Die Betreuungsleistungen umfassen Beratungs-, Informations-, Vermittlungs- und Organisationsttigkeiten sowie die An
20、regung sozialer und kultureller Aktivitten 3.6 Grundleistungen Allgemeine Betreuungsleistungen Notrufdienste, die Vermittlung von Dienst- und Pflegeleistungen oder Informationen und Beratungsleistungen, wenn das Entgelt hierfr im Verhltnis zur Warmmiete von untergeordneter Bedeutung ist und zu deren
21、 Abnahme von einem bestimmten Anbieter die Bewohner verpflichtet werden knnen 3.7 Wahlleistungen Weitergehende Betreuungsleistungen Leistungen, die ber die allgemeinen Betreuungsleistungen hinausgehen, sowie die Verpflegung, bei denen die Mieter weder zur Abnahme von einem bestimmten Anbieter, noch
22、zur Abnahme der Leistung selbst verpflichtet sind DIN 77800:2006-09 5 4 Anforderungen 4.1 Transparenz des Leistungsangebotes 4.1.1 Schriftliche Informationen 4.1.1.1 Allgemeines Die bereitgestellten Informationen sollten der Transparenz des Leistungsangebotes fr Senioren dienen. Die Form der Informa
23、tionsbereitstellung sollte den Interessenten Vergleichbarkeit und Wiedererkennbarkeit sicherstellen. Die unter 4.1.1.1 bis 4.1.1.6 genannten Informationen mssen den Interessenten schriftlich zur Verfgung gestellt werden. Die genannten Informationen (siehe 4.1.1.2 bis 4.1.1.7) mssen vor Vertragsabsch
24、luss, sptestens im Rahmen der Erstberatung, den Interessenten schriftlich zur Verfgung gestellt werden. Sie sollten bereits vor der Erstberatung an die Interessenten abgegeben werden. Die genannten Informationen (siehe 4.1.1.2 bis 4.1.1.7) mssen den Interessenten in folgenden schriftlichen Materiali
25、en zur Verfgung gestellt werden: Informationsblatt zu den Strukturdaten; Leistungskatalog und Preisliste der Grundleistungen/allgemeinen Betreuungsleistungen des Trgers der Betreuungsleistungen; Leistungskatalog und Preisliste der Wahlleistungen/weitergehenden Betreuungsleistungen; Hausordnung; Vert
26、rge (Miet-/Kaufvertrag, Betreuungsvertrag). 4.1.1.2 Wohnanlage Die Informationen zur Wohnanlage mssen Aussagen enthalten zu: Vermieter, Verkufer, Anschrift, Kontaktdaten; Ansprechpartner (Funktion, Telefonnummer, eventuell Telefaxnummer und E-Mail); Baujahr der Anlage; Gre der Anlage (Wohnungsanzahl
27、); andere Dienstleistungsangebote auf dem Areal; Art und Umfang der Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Pflegebad, Lesezimmer, Caf, Sauna, Sport, Veranstaltungsrume); Barrierefreiheit des Gebudes; ANMERKUNG Es wird empfohlen, sich auf DIN 18025-2 zu beziehen. DIN 77800:2006-09 6 Barrierefreiheit der v
28、ertikalen Erschlieung und der zum Gebude zugehrigen Zugnge, Freiflchen und Verbindungswege; ANMERKUNG Es wird empfohlen, sich auf DIN 18025-1 zu beziehen. Abstellpltze fr Rollsthle; Pkw-Stellplatz; Reinigung, Pflege, Wartung der Anlage; Sicherheitsmanahmen (z. B. Einbruch- und Brandschutz). Als weit
29、ere schriftliche Informationen zur Wohnanlage sind empfehlenswert: Lageplan mit Infrastruktur im Wohnumfeld; Angebot an Gstezimmern. 4.1.1.3 Wohnung Die Informationen zur Wohnung mssen Aussagen enthalten zu: Wohnungsgren in qm; Wohnungszuschnitte, Wohnungsgrundriss, Lage der Wohnung innerhalb der An
30、lage; Einhaltung von DIN 18025-2; Ausstattung der Wohnungen; Art und Lage der Abstellrume; Mglichkeiten der Installierung von Zusatzeinrichtungen (z. B. Waschmaschine); Infrastruktur zum Anschluss eines Hausnotrufgertes; Zulssigkeit von Haustieren. 4.1.1.4 Grundleistungen/Allgemeine Betreuungsleistu
31、ngen Die Informationen zu den Grundleistungen/allgemeinen Betreuungsleistungen mssen Aussagen enthalten zu: Trger der Betreuungsleistungen, Funktion des Ansprechpartners, Adresse, Telefonnummer; Leistungskatalog des Betreuungstrgers. Es muss deutlich herausgestellt werden, dass Betreutes Wohnen im R
32、ahmen der Grundleistungen/ allgemeinen Betreuungsleistungen keine Vollversorgung wie in einem Pflegeheim bietet. 4.1.1.5 Wahlleistungen/Weitergehende Betreuungsleistungen Die Informationen zu den Wahlleistungen/weitergehenden Betreuungsleistungen mssen Aussagen enthalten zu: freier Whlbarkeit der Di
33、enstleister; DIN 77800:2006-09 7 Leistungskatalog der Wahlleistungen/weitergehenden Betreuungsleistungen; Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. 4.1.1.6 Kosten und Finanzierung Die Informationen zu Kosten und Finanzierung mssen Aussagen enthalten zu: Miete/qm/Monat (Von-bis-Angabe); Mietnebenko
34、stenvorauszahlung/qm (Durchschnitt je Monat); Mglichkeit des Eigentumserwerbs; Kosten Grundleistung/Monat (das Entgelt fr den Notruf sollte, andere Leistungsinhalte knnen aufgeschlsselt werden); einmalige Kosten bei Vertragsabschluss; Kosten Pkw-Stellplatz; sowie eine Preisliste fr Wahlleistungen/we
35、itergehenden Betreuungsleistungen. 4.1.1.7 Zustzliche schriftliche Informationen Die zustzlichen schriftlichen Informationen mssen Aussagen enthalten zu: Einzugsvoraussetzungen; Mglichkeit des Probewohnens; Umgang mit Beschwerden; vertragliche Regelungen (Miet- und Betreuungsvertrag); Beratungsgespr
36、ch vor Vertragsabschluss. 4.1.2 Mndliche Informationen 4.1.2.1 Allgemeines Zur Sicherstellung der Leistungstransparenz und zur Orientierung des Interessenten ist neben den schriftlich zur Verfgung gestellten Informationen eine mndliche Beratung ber die von der Einrichtung angebotenen Leistungen durc
37、hzufhren, es sei denn, der Interessent wnscht dies ausdrcklich nicht. Auf andere Aspekte und auf Fachberatungsstellen ist nach Magabe des Folgenden hinzuweisen. Die Beratung muss dem Abgleich von Wnschen und Vorstellungen der Interessenten mit dem Angebot der Betreuten Wohnanlage dienen. Die Beratun
38、g vor Vertragsabschluss zum Betreuungskonzept muss durch eine/n Mitarbeiter/in des Trgers der Grundleistungen/allgemeinen Betreuungsleistungen erfolgen. Dies sollte eine Betreuungskraft sein. Beratungen zum Betreuungskonzept und Beratungen zum Wohnangebot knnen in Personalunion stattfinden. Bei getr
39、ennter Beratung durch Wohnungsanbieter und Dienstleister muss sichergestellt sein, dass alle unter 4.1.2 genannten Bereiche vollstndig abgedeckt werden. DIN 77800:2006-09 8 Die Beratung zum Betreuungskonzept muss vor Vertragsabschluss zeitlich getrennt von der Unterzeichnung des Vertrages stattfinde
40、n (mindestens 1 Tag). Im Rahmen der Beratung vor Vertragsabschluss muss eine Fhrung durch die Einrichtung ermglicht werden. Die Beratung vor Vertragsabschluss muss kostenlos und unverbindlich sein. ber alle unter 4.1.1.4 bis 4.1.1.7 genannten Aspekte muss unter Zuhilfenahme der schriftlichen Materia
41、lien informiert werden. 4.1.2.2 Informationen zum Betreuungskonzept ber folgende Inhalte des Betreuungskonzeptes muss informiert werden: alle unter 4.1.1.4, 4.1.1.5 und 4.1.1.7 genannten Aspekte (unter Zuhilfenahme der schriftlichen Informationsmaterialien); darber hinaus Thematisierung von Umzugsgr
42、nden des Interessenten, Erwartungen an Betreutes Wohnen sowie Klrung von Ressourcen des Interessenten zur selbststndigen Haushaltsfhrung; Untersttzungsbedarf des Interessenten; Erluterungen der vertraglichen Regelungen; Nichtanwendung des Heimgesetzes. Innerhalb der festgelegten Sprechzeiten darf di
43、e Beratung fr Interessenten nicht zu Lasten der Bewohner erfolgen. 4.1.2.3 Informationen ber die Grenzen des Leistungsangebotes Die Informationen ber die Grenzen des Leistungsangebotes mssen Aussagen enthalten zu: Grenzen des Angebotes bei Dauer- und/oder Schwerstpflege (und mgliche Konsequenzen); G
44、renzen des Angebotes bei der Versorgung von Menschen mit Demenz (und mgliche Konsequenzen). 4.1.2.4 Informationen zum Wohnangebot Inhalt der mndlichen Informationen zum Wohnangebot muss die konkrete Darstellung der zur Verfgung stehenden Wohnungen/Wohntypen und der Wohnanlage sein. Die mndlichen Inf
45、ormationen mssen Erluterungen beinhalten zu: allen unter 4.1.1.2 und 4.1.1.3 genannten Aspekten unter Zuhilfenahme der schriftlichen Informations-materialien; genaueren Beschreibungen der zur Verfgung stehenden Wohnungen (Plan mit Grundriss, Lage der Wohnung(en) im Gebude, Himmelsrichtung). Eine Woh
46、nungsbesichtigung muss angeboten werden. DIN 77800:2006-09 9 4.1.2.5 Informationen ber Kosten und Finanzierung Inhalt der mndlichen Informationen muss die Gesamtbersicht aller tatschlich anfallenden Kosten sein. Auf finanzielle Untersttzungsmglichkeiten (z. B. Pflegeversicherung, Wohngeld) und Fachb
47、eratungsstellen muss hingewiesen werden. Die Informationen mssen umfassen: alle unter 4.1.1.6 benannten Aspekte unter Zuhilfenahme der schriftlichen Informationen; Berechnung der monatlichen Gesamtbelastung durch Miet- und Mietnebenkosten sowie Grundleistung, bei entsprechendem Bedarf addiert mit ge
48、schtzten monatlichen Kosten fr Wahlleistungen/weiter-gehende Betreuungsleistungen (auch fr den Fall der Pflegebedrftigkeit). 4.1.3 Prfkriterien fr die Transparenz des Leistungsangebotes Die Prfkriterien fr die Transparenz des Leistungsangebotes mssen umfassen: Sichtung der vorhandenen Unterlagen; Do
49、kumentation ber Aushndigung der Unterlagen vor Vertragsabschluss; Dokumentation ber die Information nach allen in 4.1.1 und 4.1.2 genannten Kriterien. 4.2 Dienstleistungen 4.2.1 Grundleistungen/Allgemeine Betreuungsleistungen 4.2.1.1 Haustechnischer Service Der haustechnische Service der Wohnanlage