1、Dezember 2013 Bereich InnovationPreisgruppe 10DIN Deutsches Institut fr Normung e. V. Jede Art der Vervielfltigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut fr Normung e. V., Berlin, gestattet.ICS 03.100.10Zur Erstellung einer DIN SPEC knnen verschiedene Verfahrensweisen her
2、angezogen werden: Das vorliegende Dokument wurde nach den Verfahrensregeln einer PAS erstellt.!%*7G“2072036www.din.deDDIN SPEC 91291Notfallkonzept fr sensible Logistikagglomerationen Konfiguration, Simulation und ImplementierungEmergency concept for the protection of sensitive logistics hubs Configu
3、ration, simulation and implementationPlan durgence pour la protection des plates-formes logistiques sensibles Configuration, simulation et mise en oevreAlleinverkauf der Spezifikationen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin www.beuth.deGesamtumfang 16 SeitenDIN SPEC 91291:2013-12 2 Inhalt Seite Vorw
4、ort 3 Einleitung .4 1 Anwendungsbereich .5 2 Begriffe .5 3 Konzept .6 3.1 Ist-Analyse von Agglomerationsstrukturen 6 3.1.1 Systemanalyse der Agglomerationsstruktur 6 3.1.2 Identifikation von Schadensszenarien und Bewertung der Risiken 7 3.2 Referenzmodellbildung .8 3.2.1 Allgemeines 8 3.2.2 Aufbau d
5、es Referenzmodells .9 3.2.3 Modellbesttigung der Agglomerationsstruktur . 10 3.3 berfhrung der Ergebnisse in ein agentenbasiertes Modell und Simulationsmodell/Simulation 10 3.4 Erarbeitung eines Referenz-Interimskonzeptes 12 3.5 Erarbeitung und Implementierung einer IT-Lsung 13 3.6 Schulungskonzept
6、14 Literaturhinweise . 16 DIN SPEC 91291:2013-12 3 Vorwort Diese Spezifikation basiert auf Arbeiten des Institutes fr Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) und Projektpartnern im Projekt Agentenbasierte Simulation und Erforschung eines Notfallkonzeptes zum Schutz von sensiblen Logistikknoten Prep
7、aredNET“ (www.isl.org/projects/preparednet). Das Dokument wurde erarbeitet durch die nachfolgend genannten Verfasser, die allein verantwortlich fr den Inhalt sind: Prof. Dr. Hendrik Wildebrand Dr. Thomas Landwehr Guido Kille Oliver Klein Feliks Mackenthun Joachim Meyer Axel Wunsch Institut fr Seever
8、kehrswirtschaft und Logistik (ISL), Bremen Prof. Dr. Guido Siestrup Claudia Breuer Robert Dotzlaff Hochschule Furtwangen Steffen Nestler Alexander Stuhr LUB Consulting GmbH, Dresden Dr. Thomas Nobel Deutsche GVZ Gesellschaft mbH, Bremen Jens Uhlmann Emons Spedition GmbH, Dresden Das Vorhaben wurde g
9、efrdert durch das Bundesministerium fr Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Frderprogramms Forschung fr die zivile Sicherheit“ (Frderkennzeichen: 13N11135 u. a.). Die Entwicklung und Durchfhrung einer Standardisierung war einer der zentralen Bausteine des F Abfragen bei den zustndigen Institut
10、ionen; Vor-Ort-Aufnahmen; Darstellung der Schadensszenarien in Sequenzdiagrammen. DIN SPEC 91291:2013-12 8 Auf der Basis der aufgenommenen Infrastrukturen, deren Kapazitten und der identifizierten neuralgischen Punkte werden die Schadensszenarien und zu treffende Manahmen zur Minimierung der Schaden
11、sfolgen entwickelt. Diese werden in Form von Sequenzdiagrammen dargestellt. Dabei wird unterschieden zwischen der Tageszeit des Eintritts (hohes oder niedriges Verkehrsaufkommen nach Tagesganglinie), voraussichtlicher Dauer der Beeintrchtigung sowie den daraus resultierenden unterschiedlichen Beeint
12、rchtigungen. Es wird grafisch dargestellt, in welcher Reihenfolge welche Akteure den Mediator informieren, welche Akteure vom Mediator informiert, welche Kapazittsabfragen und -meldungen durchgefhrt und wie die Kapazitten und Ladungen auf andere Unternehmen bzw. Verkehrstrger verteilt werden, um die
13、 Folgen der Strung mglichst gering zu halten. Dabei ist zu beachten, dass die Manahmen kumulativ zu behandeln sind, d. h. dass bei greren Schadensereignissen nicht nur die unmittelbar dafr entwickelten Manahmen einzuleiten sind, sondern auch die Manahmen fr kleinere Schadensflle, damit durch ein Bnd
14、el von Aktionen ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden kann. Es empfiehlt sich, die Rolle des Mediators mit einem zentralen Ansprechpartner der Logistikagglomeration (z. B. Trgerschaft) zu besetzen. Diese Szenarien bilden die Grundlage fr die Programmierung der agentenbasierten Modellierung (siehe 3.
15、3). 3.2 Referenzmodellbildung 3.2.1 Allgemeines Um ein Modell, bestehend aus den identifizierten und analysierten Systemakteuren, Prozessen, Infrastrukturen, Beziehungen und deren zeitlichen, rumlichen und quantitativen Perspektiven zu konfigurieren, bedarf es geeigneter Modellierungswerkzeuge, die
16、die Zusammenhnge zweckadquat abbilden. Hierbei ist es notwendig, dass einerseits ein Modellverstndnis seitens der Praktiker gegeben und andererseits eine Weiterbearbeitung des Modells durch Entwickler mglich ist. Erfahrungen zeigen, dass hier verschiedene, sich ergnzende Modellierungstechniken zur A
17、nwendung kommen mssen, um die System-komplexitt bersichtlich darstellen zu knnen. Etwa knnen Akteure in entsprechenden Clustern sehr gut ausmodelliert werden. Prozesse, Strme und Beziehungen lassen sich verstndlich beispielsweise mittels ereignisgesteuerten Prozessketten (EPK) oder Arbeitsablaufdiag
18、rammen darstellen. Die im Rahmen der Ist-Analyse ermittelten Prozesse werden zur Erhhung der Prozesstransparenz in einem Referenzmodell erfasst. Um eine einfache Erweiterbarkeit und Anpassbarkeit des Referenzmodells an unterschiedliche Gegebenheiten in Logistikagglomerationen zu gewhrleisten, erfolg
19、t ein hierarchischer und modularer Aufbau des Gesamtmodells. Fr den Aufbau des prozessorientierten Referenzmodells sind in der Entwurfsphase die folgenden Schritte durchzufhren: a) Festlegung, welche Schichten fr eine Modellierung relevant sind (Modellierungstiefe); b) Festlegung der Modellierungsbr
20、eite je Schicht; c) Festlegung der relevanten Stakeholder und Ablufe; d) Festlegung eines Modellierungswerkzeugs sowie einer Modellierungssprache; e) Einfgen der standardisierten Prozessmodule; f) Customizing: Anpassung der Standardmodule. DIN SPEC 91291:2013-12 9 3.2.2 Aufbau des Referenzmodells 3.
21、2.2.1 Festlegung der Kriterien fr die Einteilung der Ebenen und Clusterbildung Die in der Ist-Analyse bestimmten Stakeholder sowie die ermittelten Ablufe werden in dem Referenzmodell erfasst. Die Einteilung der Ebenen erfolgt anhand des Kriteriums organisatorische Einheiten“. Fr die Clustereinteilun
22、g werden die funktionalen Ttigkeiten der Akteure herangezogen. Unter Bercksichtigung des Leistungsaustauschs zwischen Logistikagglomerationen sowie der sehr heterogenen Akteure innerhalb von Logistikagglomerationen ergeben sich fr das Referenzmodell in der Regel die folgenden vier Ebenen: Ebene 0: S
23、ystembergreifende Ebene; Ebene 1: Logistikagglomeration; Ebene 2: Cluster; Ebene 3: Teilcluster. Dieser Sachverhalt ist in Bild 1 dargestellt. Bild 1 Aufbau des Referenzmodells Mit zunehmender Ebenentiefe werden sowohl die organisatorischen Einheiten als auch die Prozesse konkreter und detaillierter
24、 modelliert. Die Implementierungsebene ist nicht Bestandteil des Modells, spezifische Details der Umsetzung werden nicht bercksichtigt. DIN SPEC 91291:2013-12 10 3.2.2.2 Prozessmodellierung Fr die Modellierung der Prozesse kommen zwei sich ergnzende Modellierungstechniken, die EPK sowie Swimlanes 5
25、zum Einsatz. In Bild 2 ist ein exemplarischer Prozessausschnitt dargestellt. Bild 2 Prozessausschnitt Durch die Verwendung von Swimlanes werden Medien- und Akteursbergnge deutlich visualisiert. Schadensereignisse lassen sich ber die Ereignisse der EPK-Methode geeignet integrieren. 3.2.3 Modellbestti
26、gung der Agglomerationsstruktur Schon whrend der Systemmodellierung muss das Modell validiert und verifiziert werden. Insbesondere sollten Workshops durchgefhrt werden, bei denen ausgewhlte Referenz-Systemakteure, Modellentwickler, IT-Entwickler und ein neutraler Moderator das Modell einvernehmlich
27、erfolgreich validieren und verifizieren. Ziel muss es sein, dass das Modell die Realitt zum einen widerspiegelt und zum anderen die Grundlage fr die Weiterentwicklung zum Interimskonzept (siehe 3.4) bieten kann. Es sollte ein abschlieender Workshop zur endgltigen Konsensfindung nach abgeschlossener
28、Systemmodellierung durchgefhrt werden. 3.3 berfhrung der Ergebnisse in ein agentenbasiertes Modell und Simulationsmodell/Simulation Die durch die im vorangegangenen Abschnitt gewonnenen Erkenntnisse bezglich der Bildung eines Referenzmodells werden hier in ein softwaretechnisches Konzept (Agentenmod
29、ell) berfhrt, welches als Grundlage zur spteren Konfiguration der IT-Lsung dient. Parallel dazu findet der Entwurf des Simulationsmodells statt, das die Basis fr die anschlieenden Simulationslufe bildet. Bei der hier angewendeten agentenbasierten Modellierung besteht die Mglichkeit, den einzelnen Ak
30、teuren individuelle Entscheidungs- und Handlungsmglichkeiten zuzuweisen, die zur Erlangung einer Problemlsung verwendet werden. Dabei wird das Ergebnis nicht durch einen zentral ausgefhrten Algorithmus bestimmt, sondern durch die Gesamtheit der Lsungen, welche durch die einzelnen Akteure reprsentier
31、enden Agenten berechnet werden. Dies bedeutet, das Ergebnis ergibt sich aus der Summe der durch die Agenten berechneten Lsungen. Die Agenten reprsentieren hierbei die einzelnen Akteure. Ein Vorteil dieser Art der Modellierung ist die einfache Anpassung des Systems an vernderte Rahmenbedingungen (bei
32、spielsweise die nderung der zahlenmigen Zusammensetzung der Akteure sowie ihrer logistischen Leistungsspektren). Zur Bestimmung des agentenbasierten Modells werden zunchst die Akteure des Referenzmodells im allgemeinen Rollenmodell (siehe Bild 3) an Hand ihrer primren Rolle in der logistischen Agglo
33、meration DIN SPEC 91291:2013-12 11 identifiziert. Das Ergebnis ist schlielich eine bestimmte Untermenge an Akteuren und Ressourcen des allgemeinen Rollenmodells. Im nchsten Schritt wird festgehalten, welcher Akteur mit anderen Akteuren in Wechselwirkung tritt oder auf bestimmte Ressourcen (Infrastru
34、ktur) angewiesen ist. Daraus ergibt sich fr das Agentenmodell eine bestimmte Topologie, welche zur Berechnung etwaiger Lsungsvorschlge heran-gezogen wird. Bild 3 Rollenmodell Abschlieend wird die Menge der Lsungsstrategien festgelegt, die das Multi-Agenten-System zur Bereitstellung von Vorschlgen im
35、 Falle eines transportlogistischen Engpasses heranzieht. Neben einer Umverteilung von Transportkapazitten ist beispielsweise der Lastausgleich, bezogen auf den zeitlichen Ablauf der Transporte, eine weitere Mglichkeit, um den erfolgreichen Ablauf der Transportprozesse sicherzustellen. Ziel des Simul
36、ationsmodells ist die Abbildung von in Logistikagglomerationen stattfindenden relevanten Prozessen. Als Grundlage hierfr dient das in 3.2 beschriebene Referenzmodell. Dabei soll die modulare und hierarchische Struktur des Referenzmodells auch auf das Simulationsmodell angewandt werden. Fr die Konstr
37、uktion des konfigurierbaren Simulationsmodells ist die folgende Vorgehensweise vorgesehen: 1) Festlegung der zu modellierenden Akteure und Ressourcen mit ihren relevanten Merkmalen, z. B. Kapazittsprofile; 2) Modellierung der Beziehungen und Abhngigkeiten zwischen den Akteuren untereinander sowie zw
38、ischen den Akteuren und Ressourcen unter Bercksichtigung eines modularen und hierarchischen Aufbaus; 3) Integration der ermittelten Daten; 4) Validierung mittels Durchfhrung von Simulationen. DIN SPEC 91291:2013-12 12 3.4 Erarbeitung eines Referenz-Interimskonzeptes Zur kurzfristigen Initiierung und
39、 Aufrechterhaltung des Notbetriebs wird die Erstellung eines Referenz-Interimskonzeptes empfohlen. Das Interimskonzept enthlt neben der lang- und mittelfristigen Perspektive, wie Planungs- und Implementierungsaktivitten, auch Beschreibungen zu kurzfristigen, szenarien-spezifischen, operativen Aktivi
40、tten nach terroristischen Anschlgen respektive sonstigen unvorhergesehenen Schadensereignissen. Orientiert an den Inhalten gngiger und mit dem Anwendungsfall vergleichbarer Notfallplne von Logistikagglomerationen umfasst das Konzept: Planungs- und Implementierungsaktivitten; Szenarienspezifische Pro
41、blemlsungsstrategien, Kooperations- und Koordinationsstrategien zwischen den Akteuren; Szenarienspezifische Organisationsstrukturen zwischen den Akteuren; Szenarienspezifisches Planungs-, Verhandlungs- und Entscheidungsverhalten; Szenarienspezifische Informationsflussstrukturen und -inhalte zwischen
42、 den Akteuren und passiven Zustandsgren; Szenarienspezifische Datenstrukturen und -inhalte als In- und Output-Gren der Akteure und passiven Objekte. Aus den dargelegten inhaltlichen Komponenten resultiert die nachfolgende Gliederungsstruktur fr die Erarbeitung eines Referenz-Interimskonzeptes in ein
43、em Gterverkehrszentrum: 1. Einleitung 1.1.Adressdaten 1.2.Aufgaben des Interimskonzepts 2. Das Gterverkehrszentrum 2.1. Beschreibung des Standortes 2.2. Allgemeine und spezifische GVZ-Infrastrukturen 2.3. Zu beachtende Schadensflle 3. Das Interimskonzept 3.1. berblick 3.2. Implementierung 3.2.1. Org
44、anisation und Rollenverstndnis 3.2.2. Ermittlung und Bewertung von Schadensfllen 3.2.3. Planung fr Notflle 3.2.4. Kontinuierliche berprfung und Bewertung des Sicherheitskonzepts zur Reduzierung der Stranflligkeit 3.3. Schulung 4. Einsatz des Interimskonzepts zur Begrenzung der Auswirkungen von Schad
45、ensfllen 4.1. Datenstrukturen Verfahren, graphische Symbole und Auswertung DIN 30781-2, Transportkette; Systematik der Transportmittel und Transportwege DIN EN 14943, Transportdienstleistungen Logistik Glossar DIN EN 60812, Analysetechniken fr die Funktionsfhigkeit von Systemen Verfahren fr die Fehl
46、zustandsart- und -auswirkungsanalyse (FMEA) DIN ISO 15226 Technische Produktdokumentation Lebenszyklusmodell und Zuordnung von Dokumenten ISO Guide 73, Risk Management Vocabulary ISO/TR 14062, Environmental management Integrating environmental aspects into product design and development 1 Bundesmini
47、sterium fr Verkehr, Bau und Wohnungswesen (Hrsg.): Bund-Lnder-Grundstze zu Gterverkehrszentren vom 27.06.2001 2 Daenzer, W.F. (Hrsg.), Huber, F.: Systems Engineering Methodik und Praxis, 11. Aufl., Verlag Industrielle Organisation, Zrich, 2002 3 Gaitanides, M.: Prozessorganisation Entwicklung, Anstz
48、e und Programme des Managements von Geschftsprozessen, 2. Aufl., Vahlen Verlag, Mnchen, 2007 4 Krallmann, H.; Frank, H.; Gronau, N.: Systemanalyse im Unternehmen: Vorgehensmodelle, Modellierungsverfahren und Gestaltungsoptionen, Mnchen, 2002 5 Sharp, A.; McDermott, P.: Workflow modeling: tools for process improvement and application development. Boston u. a.: Artech House 2009